Die letzten Tage vor dem Start

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14. November 2022

28° 07‘ N / 015° 25‘ W

Während an vielen Booten noch kräftig geschraubt wird, sind unsere Vorbereitungen bereits weitgehend abgeschlossen. Damit haben wir viel Freizeit zur individuellen Gestaltung. Während Rory noch schnell einen Tiefseetauchkurs absolviert besuche ich die diversen Seminare zu Wetterrouting, Emergency Management, Downwind Sailing, Riggkontrolle, Sextantnutzung und etlichen anderen, die von ausgewiesenen Experten abgehalten werden. Ansonten genieße ich die täglichen Spaziergänge durch Las Palmas, entlang der Strandpromenade, zur Markthalle mit seinen phänomenalen Fischständen oder in die südlich vom Hafen gelegene Altstadt.

Insbesondere der Las Canteras Strand hat es mir angetan. Das liegt nicht zuletzt an dem etwas vorgelagerten Riff welches unzähligen Fischen Nahrung und Schutz bietet – ein Paradies zum Schnorcheln. Mit meiner neuen GoPro sind mir hier schöne Aufnahmen gelungen. P.S.: da die GoPro, mit der ich sie gemacht habe, noch ganz neu ist, klappt es mit der Bearbeitung noch nicht so richtig. Das muss bis zur Karibik definitiv noch besser werden.

Abendliches Highlight ist der tägliche Sundowner – man trifft sich Abends von 18:30 bis 20:00 zum zwanglosen Get-together bei einem Glas Bier, Wein oder Softdrink, lernt jede Menge neue Leute kennen und chattet über die Pläne nach der Ankunft („no plans beyond April next year“), Navigation („we are using a sextant without any electronical help parallel to our GPS“), die Route („we will first head south until we reach the trade winds“) technische Details zur Segelstellung („we have a twin head sail with one furling“) und so weiter und so fort… . Die Stimmung ist dank der Vorfreude auf den Törn immer bestens und der Kreis der neuen Bekannten wird jeden Tag größer.

Sehr schön war auch das Dinner im königlichen Yachtclub von Las Palmas. Dank der teilweise vorgegebenen Sitzordnung kam ich neben Linda zu sitzen. Linda ist Schwedin und wohnt eigentlich mit Ihrer  Familie in Stockholm. Ihren Lebensunterhalt verdient sie jedoch damit, dass sie mit Ihrem eigenen Schiff über die Weltmeere segelt und Gäste gegen Bezahlung mitnimmt (https://tarodret.nu/in-english/). Linda hatte eigentlich geplant, Ihr Schiff ab Mitte März in Trinidad an Land zu stellen und für ein halbes Jahr zu Ihrer Familie zurückzukehren.

Wie es der Zufall so will, hat sie aber schon wieder viele Anfragen für die Atlantiküberquerung im nächsten Jahr und hätte Ihr Schiff eigentlich gerne zurück in Europa gehabt. Da kam ihr mein Angebot (die Yacht im Frühjahr zurück nach Europa zu segeln) natürlich gerade recht und so sind wir uns schon weitgehend einig. Perfekt!

Gestern wurde es dann mit Opening Ceremony und der Flaggenparade hochoffiziell. Ein Großteil der Teilnehmer marschierte hinter einer spanischen Blaskapelle und vorbei an begeistertem Publikum um den ganzen Hafen herum. Nach dem traditionelle Hissen der Länderflaggen der teilnehmenden Boote (35!) und eine Ansprache des ARC Direktors und des Hafenmanagers gab es zum Schluß noch kräftig Musik.

Ein weiteres beinahe tägliches Highlight ist der Besuch der Markthalle. Hier gibt es etliche Stände mit Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch. Insbesondere das Angebot an Fisch und sonstigen Meeresfrüchten ist spektakulär und der Fisch ist fangfrisch vom frühen Morgen. So lange wir hier sind habe ich daher das Kochen übernommen und es gibt tägliches Frisches vom Markt.
Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang auch das Obst. So schmecken zum Beispiel Orangen, die von der Farbe unansehnlich grün und eher einer Limette ähneln, sehr viel besser als die gleichmäßig orangen Früchte aus dem El Corte d’Ingles (große spanische Supermarktkette).

 

Auch die Spaziergänge durch die Altstadt, die diversen Parks und natürlich auf der Uferpromenade am Las Canteras Strand gehören zum täglichen Program. Somit komme ich in der Regel auf 5 – 10 km jeden Tag.

            

Ein Künstler am Playa de las Canteras zeigt, welche unglaublichen Dinge man aus Sand machen kann:

 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Juliane Schöbe

    Na dann bist Du ja heute schon unterwegs, viel Glück für Euch und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel. Bin gespannt auf weitere Beiträge.
    LG Juliane

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