Die Vorbereitung

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Alles begann mit der Vision, als verantwortlicher Skipper ein Segelboot über den Atlantik zu navigieren. Zugegeben ohne eigenes Schiff ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Zunächst musste ich jedoch die Voraussetzungen dafür schaffen, dass mir ein Bootseigner überhaupt sein Schiff überlässt und natürlich haben auch die Schiffsversicherungen ein Wörtchen mitzureden, wer die Verantwortung für die Überfahrt trägt.

Als erstes musste daher die notwendige Qualifikation her – in Deutschland in Form des Sporthochseeschifferscheins. Wie in Deutschland so üblich eine theoretische Übung bestehend aus 4 Teilprüfungen von im Schnitt jeweils 120 Minuten schriftlicher Prüfung. Nicht wirklich mein Ding aber nach endlosen Stunden des Paukens war ich im Mai 2021 endlich im Besitz dieser höchsten deutschen Qualifikation. Ergänzt wurde mein theoretisches Wissen durch eine Reihe von anspruchsvollen Törns auf dem Atlantik, der Nordsee und im Skagerrak.

Speziell für die sogenannten Blauwassersegler (= Ozeansegler) gibt es eine Menge Seminare zu den verschiedensten Aspekten des Blauwasserseglens wie Motorkunde, Medizin auf See, Bootskunde, Verproviantierung, Versicherungen und und und. Dazu noch das Studium einer Reihe von Publikationen wie das Handbuch für den Atlantischen Ozean von Jane Russel oder die überaus empfehlenswerten Bücher von Lin & Larry Pardy sowie Heide und Erich Wilts zu den Verhaltensweisen im Sturm. Um eine gute Vorstellung dafür zu bekommen, was einen auf einer Ozeanüberquerung erwartet haben sich darüber die unzähligen Blogs anderer Blauwassersegler als sehr wertvoll erwiesen.

Nach getaner Arbeit stellt sich als nächtes die Frage nach dem Schiff. Welcher Bootseigner möchte eine Atlantiküberquerung nicht selbst als Skipper in seinem Logbuch stehen haben. Wie es der Zufall so will ist die Überquerung des Atlantik von Europa nach der Karibik dank des konstanten Passatwindes zwar keine allzugroße Herausforderung. Der Rückweg stellt den Segler jedoch vor ganz andere Herausforderungen. Und hier war auch der ANsatzpunkt, einen Schiffseigner zu finden, der sich diesen Rückweg entweder nicht selbst zutraut oder diesen – deutlich längeren Törn – aus Zeitgründen nicht selbst durchführen kann.

Zuerst musste jedoch die Hinfahrt organisiert werden. Dank Internet kam ich schnell mit Mike in Kontakt, der für seine Atlantiküberquerung auf der Suche nach einer Crew war. 1-2 Videocalls, ein Wochenende mit Probesegeln auf dem Medway in England machten die Sache schnell sicher und die Überführung seiner Longbow von Southampton über Plymouth nach Lanzarote zerstreuten die letzten Zweifel, dass ich der perfekte Co-Skipper für sein Vorhaben bin.

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Katja

    In deinem Traum steckt verdammt viel Arbeit – beeindruckend zu sehen, welche Energien ein Vorhaben freisetzen kann! Das kann nur großartig werden!

  2. Hajo

    Habe Dich beruflich als sehr professionell und fokussiert kennengelernt. Wenn Du diesen Spirit mit auf den Atlantik nimmst, wird das eine phantastische Überquerung!

  3. Marc

    Ich habe Deine Leidenschaft zu segeln live miterleben dürfen und wünsche Dir bei der Realisierung Deines Traums viel Erfolg!

    1. Stefan Ley

      Vielen Dank Marc. Ich weiß, wie sehr Du sie teilst und wünschte, Du könntest dabei sein!

  4. Jan

    Ein Traum wird war! Ich kann es kaum glauben. Na dann viel Spass auf der großen Reise über den Atlantik. Wir bleiben natürlich im Blog mit dabei… In diesem Sinne – Mast- und Schotbruch.

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